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Escort RS Turbo

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Kein Tüv, keine Zulassung, kein Stress mit den Behörden und nur mit Kurzzeitkennzeichen oder roten 06er-Blechen zu Treffen auf Achse. Robert Leupolds „grenzwertiger“ RS Turbo wurde rein zum Spaß aufgebaut

Dieser Escort Turbo wäre früher oder später auf dem Schrott gelandet, soweit ist sich der selbstständige Kfz-Mechaniker sicher. Die typischen Schwachstellen an der Karosserie blühten in voller Pracht und die Bremsen waren ihres Namens nicht mehr wert. Auch der Innenraum sah verheerend aus. Wäre nicht der Motor auf Anhieb angesprungen und hätte nicht die Geräuschkulisse des Turbos auf ein intaktes Innenleben hingewiesen, dem Mk IV Turbo wäre ein Ehrenplatz auf der Halde sicher gewesen. Für einen Tausender wechselte 2001 ein ehemals weißer 88er seinen Besitzer.

Der Wagen hatte 1989 einen derartig heftigen Totalschaden erlitten, dass die Karosserie ausgetauscht werden musste. “Fahrgestellnummer wegen Totalschaden an neuer Karosserie angeschweißt“ ist bzw. war die einzige Eintragung im Brief des seitdem roten RS Turbo. Auch die neue Karosse hatte dem Lauf der Zeit Tribut zu zollen. Entrosten der Schweller und Radläufe, Schweißen der Längsträger, die üblichen Restaurationsarbeiten an der Karosserie und Innenraum und das Wiederherstellen der Fahrbarkeit standen zunächst in Roberts Mittelpunkt.

Ein paar Blechteile mussten neu lackiert werden, unter anderem auch die Motorhaube, die im gleichen Zug einen bösen Blick bekam. Seitenblinker und der Heckscheibenwischer mussten weichen.

Trotz des guten Eindrucks zerlegte Robert die Maschine zwecks einer Generalüberholung. Neue Lager, neue Dichtungen und natürlich wurde frisches Öl eingefüllt, da die pechschwarze Brühe garantiert über 5 Jahre in der Ölwanne lagerte. Nur des satten Klanges wegen wurden ein Sportluftfilter und ein Blow-Off Ventil aus dem Zubehör eingebaut. Ein Dampfrad erlaubt eine Ladedruckerhöhung bis circa 0,9 bar. Dies erforderte auch den Einbau von Zusatzinstrumenten, auf denen sich jetzt Ladedruck, Öldruck und Batteriespannung ablesen lassen. Zufällig ergatterte sich Robert eine Moongosse Auspuffanlage, die sich hervorragend in das Konzert aus Luftansaugen und Luft abblasen einordnet. Die Leistung des optimierten Triebwerkes wurde nie gemessen. 132 Serienpferde plus „ein kleiner Zuschlag“ schätzt Robert.

„Ich würde dieses Auto nie im Alltag fahren“, meinst Robert und führt mehrere Gründe an. Dresdens Straßen sind für meinen Escort nicht geschaffen und umgekehrt erst recht nicht. Die unerlässliche Kanaldeckelrallye würde nur die anderen Verkehrsteilnehmer mit ihren „Hochhäusern“ behindern, denn das aus Spax und Weitec Komponenten bestehende Fahrwerk ist tief, schweinetief! Das Auspuffmittelrohr hängt nur 2,5 Zentimeter über dem Asphalt und meldet sich ziemlich oft zu Wort.

Des Weiteren besitzt das Auto einige Anbauten, die den Dekranern die Nackenhaare senkrecht stehen ließen. Zum Beispiel die negative Einpresstiefe an beiden Achsen. Hinten 14 Zoll Brock B5 Räder mit ET15, vorne bestückt mit 20mm und hinten mit 40mm Distanzscheiben, verleihen dem Escort eine ungewöhnlich breite Spur. Selbst die Konfiguration der Heckpartie würde einen §21 verhindern.

Die pechschwarz getönten Rückleuchten des Escort MK III müssten ausgetauscht werden und der Aluflügel hätte seinen letzten Tag auf der Heckklappe verbracht. Außerhalb der  Gefahrenzone befinden sich die  M3 Spiegel und der Einarmwischer.

Als weiteren Grenzwertfall bezeichnet Robert die umgebauten Konsolen, auf denen die aus einem Sierra XR4i kannibalisierten Sitze geschraubt wurden, der während der 02er Flut abgesoffenen ist.

Total gereinigt und mit elektrischen Schroth Gurten versehen, hinterlassen sie heute einen ansehnlichen Eindruck. Vom ursprünglichen Interieur ist nur noch wenig übrig geblieben. Seitenteile, Teppich und Cockpit stammen aus einem geschlachteten Escort XR3i.

Anstatt einer Erneuerung der zerrissenen Rücksitzbank wurde der Escort zum  Zweisitzer umgerüstet, mit HiFi-Komponenten, Domstrebe und einem Wiechers Überrollbügel bestückt, der genau so ins Auge fällt wie das Victor F1 Sportlenkrad.

Die Zukunft des Escorts wird sich meist hinter dem Garagentor abspielen. Es sei denn, ein Ford Treffen in der näheren Umgebung lockt den roten „Grenzwert“ kurz auf die Straße.

TYP:
Ford Escort RS Turbo MK IV, Baujahr 1988
MOTOR:
Reihenvierzylinder 1598 ccm CVH, Turbo, Sportluftfilter, Blow-off Ventil, Dampfrad, 132 PS + Zugabe
AUSPUFF:
Mongoose Edelstahl
GETRIEBE:
5 Gang Serie
FAHRWERK:
Härteverstellbare Spax Dämpfer, Weitec Federn (-70, -50) ,Domstrebe hinten
BREMSEN:
Scheiben/ Scheiben
RÄDER:
Brock Typ B5 mit Dunlop SP2000
VA: 7x14 Zoll ET15 mit 20mm Scheiben
HA: 8x14 Zoll ET15 mit 40 mm Scheiben
KAROSSERIE:
Böser Blick in Blech, R1 Racing Sports Alu Heckflügel, M3 Spiegel, schwarze Rückleuchten vom MK III, Bohnrath Einarmwischer, Seitenblinker und Heckscheibenwischer entfernt
INTERIEUR:
Victor F1 Lenkrad, Richter Tachoscheiben, Recaro Sitze aus XR4i, elektrische Schroth Gurte, beleuchteter Schaltknauf und Zigarettenanzünder, Zusatzinstrumente an A-Säule,  Wiechers Überrollbügel, Alpine Radio mit 6fach Wechsler,2 NoName Endstufen mit jeweils 600 Watt, Infinity Bassrolle und 3-Wege System, Magnat und Kenwood 3-Wege System…..

Quelle: tuningcars.de-entry: 10-03-07

                   

                   

                   

                   

                   



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